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Aktuelles aus dem Juliusspital Seniorenstift

16.02.2021

Schnapszahl am Faschingsdienstag: der 4444 PCR-Test ist geschafft!

Regelmäßige Corona Tests gehören im Juliusspital Seniorenstift mittlerweile genauso dazu wie die täglichen Schichtübergaben.

Dreimal in der Woche werden die Mitarbeiter aus Pflege, Verwaltung, hauswirtschaftlichen und sonstigen Diensten inzwischen getestet um dadurch ein Einschleppen des Corona Virus frühzeitig entgegenzutreten. In konkreten Verdachtsfällen sowie stichprobenartig werden die Bewohner getestet. Aufgrund der bereits zweimal erfolgten Impfung ist hier der Aufwand nicht mehr so hoch. Besucher sind seit dem Lockdown ja ohnehin nur mit einem negativen Corona-Testergebnis gestattet. Die Situation ändert sich sehr schnell und kann beim Lesen dieses Artikels auch schon wieder eine andere sein.

Pro Woche wird zweimal per Antigen-Schnelltest gecheckt, ob jemand positiv ist und einmal per PCR-Test über einen Rachenabstrich. Die Schnelltests nehmen geschulte Mitarbeiter im Seniorenstift selbst ab, für die PCR-Tests kommt Dr. Wynfrith Batzner ins Haus. Der Würzburger Allgemeinarzt ist ohnehin der betreuende Hausarzt der überwiegenden Mehrheit der Seniorenstift-Bewohner. So bietet es sich an, dass der Mediziner die Tests übernimmt, wenn er ohnehin schon in der Einrichtung ist. Davon abgesehen erfordern die Tests eine punktgenaue Planung und ihre Durchführung dauert in der Regel gut zwei Stunden.
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In den vergangenen Monaten kamen so einige Tausend Tests zusammen. Die Mitarbeiter warten alle schon auf eine Schnapszahl über die sie sich – neben einem negativen Ergebnis – auch mal freuen können. „In der Faschingswoche werden wir wohl die 4444 PCR-Tests erreichen“, erzählt Markus Schultheiß, Qualitätsbeauftragter im Seniorenstift. Die PCR-Test gehen – zusammen mit dem dafür notwendigen Papierkram – an die Virologie der Uni Würzburg. In der Regel liegt dann innerhalb von 24 Stunden das Ergebnis vor.

NEGATIV ist in diesem Fall POSITIV –so wie das Ergebnis vom vergangenen Mittwoch, das dann immer im Gesamtergebnis von Dr. Batzner übermittelt wird. Bei einem positiven Ergebnis greifen sofort verschiedene Melde- und Maßnahmenvorgaben, das heißt, der jeweilige Wohnbereich, in dem der Mitarbeiter arbeitet, wird umgehend getestet, Kontaktpersonen nachverfolgt und weitere interne Maßnahmen in Kraft gesetzt um Bewohner – vor allem die nicht geimpften- und gerade das noch auf die Impfung wartende Personal – zu schützen.

Schon seit April 2020 wird im Seniorenstift getestet. Je mehr sich die Inzidenzwerte zuspitzten, umso öfter wurde getestet. Mittlerweile gibt es eine Testverordnung (TestV Corona) nach der im Seniorenstift seit September 2020 im 14tägigen Rhythmus mittels PCR getestet wird. Seit Ende November konnten dann durch verfügbare Antigen-Schnelltest die Testkapazitäten ausgeweitet werden. „So konnten wir bei vier aufgetretenen Positiv-Testungen Anfang Dezember (eine Bewohnerin, drei Mitarbeiter) sehr schnell reagieren und uns kontinuierlich ,Durchtesten‘ so dass es zu keinen weiteren Ansteckungen kam und die Quarantänemaßnahmen sogar kurz vor Weihnachten wieder aufgehoben werden konnten“, berichtet Schultheiß.

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Mitte Dezember legte die Bayerische Infektionsschutzmaßnahmenverordung fest, dass alle Mitarbeiter zweimal in der Woche mit Schnelltest getestet werden müssen, im Januar 2021 kam dann die Änderung auf drei Test pro Woche.
„Dies ist eine enorme logistische und organisatorische Leistung. Wir reden hier so durchschnittlich von 500 PCR-Tests und 1200 Antigen-Schnelltests pro Monat in unserer Einrichtung“, erklärt der Qualitätsbeauftragte. Im Seniorenstift leistet man das durch Umorganisation und zusätzlich eingestelltes Personal. „Dies eigenständig zu organisieren ist sehr wichtig, um die Mitarbeiter – die eh schon stark belastet sind – nicht noch zusätzlich und eigenverantwortlich auf die Teststrecken vor oder nach den Diensten zu schicken“ erklärt Seniorenstift-Einrichtungsleiter Clemens Halbig.

„Unsere Corona-Maßnahmen und Sicherheitsvorkehrungen dominieren momentan unsere Arbeitsabläufe“, fügt Schultheiß hinzu und nennt unter anderem Basis-Hygienemaßnahmen, Besuchermanagement, Testkonzeption, Umkleidemanagement, Temperaturscans, Anpassen der Arbeitsabläufe in Pflege, Hauswirtschaft, Küche sowie Bereithalten von „Plan B“ wenn Mitarbeiter aufgrund von Quarantäne oder Infektion ausfallen…. und noch vieles mehr.

Keine großen Gemeinschaftsveranstaltungen im Festsaal – die sozialen Aktivitäten auf den Wohnbereich begrenzt und außerhalb – sofern das Wetter dies zulässt. „Alles eben eine Nummer kleiner“, sagt Schultheiß. Besuchsbeschränkungen für die Gottesdienste in der Hauskapelle. Beschäftigungsangebote nur in Kleingruppen oder einzeln. „Hier sind wir jedoch guter Dinge, dass wir trotz allem in den letzten Wochen und Monaten diese Gratwanderung gut gemeistert haben und blicken hoffnungsvoll den nächsten Wochen entgegen, die nach und nach mit Lockerungen einhergehen“, sagt Halbig.

Die bereits laufenden Impfungen geben weitere Hoffnung, wieder nach und nach in eine gewisse „Normalität“ zurückzukehren.  Die Bewohner werden seit dem 5. Januar geimpft. Bei 117 Personen sind beide Impfungen abgeschlossen, bei weiteren 20 hat die Erstimpfung stattgefunden. Jedoch müssen die Verantwortlichen immer im Blick haben, dass Neuzugänge - wenn nicht schon vorhanden – zeitnah den gewünschten Impfschutz erhalten. „Hier warten wir noch auf eindeutige Aussagen des Impfzentrums wie das in den nächsten Wochen zu handhaben ist“, erklärt Schultheiß.

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„Leider muss der Großteil unserer Mitarbeiter noch immer auf den ersten Impftermin warten. Obwohl alle Einverständnisse mitsamt aller notwendiger Bürokratie bereits kurz nach Weihnachten vorlagen, konnten an den Impfterminen im Haus nur sechs Mitarbeiter aufgrund Restbeständen mitgeimpft werden“, sagt der Qualitätsbeauftragte. Trotz größter Bemühungen ist zum heuteigen Zeitpunkt nicht mit einer Impfung der Mitarbeiter im Haus zu rechnen. „Dies könnte man einfach wie bei den PCR-Reihentestungen organisieren, das ist jedoch nach Aussagen des Impfzentrums nicht möglich“, sagt Schultheiß. So müssen sich die Seniorenstift-Mitarbeiter nun selbst beim Bayerischen Impfzentrum registrieren und dann sich für einen Termin melden. Vereinzelt konnten schon einige Mitarbeiter an der Impfstrecke das erste Mal geimpft werden – beim Rest – unklar.

Schultheiß: „Gerade deshalb wird es noch etwas dauern, bis die von allen Seiten ersehnte „Normalität“ zurückkehrt. Tragen wir doch alle die Verantwortung die Gesundheit der Bewohner und Mitarbeiter hier zu schützen.“

Text: Markus Schultheiß & Martina Schneider
Fotos: Martina Schneider

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