News-Blog

Aktuelles aus dem Juliusspital Seniorenstift

11.05.2022

Wo gibt`s denn sowas?

Ein Pflegeheim fährt in den Urlaub...

...vor wenigen Monaten wäre diese Schlagzeile nicht denkbar gewesen - beherrschte uns doch zu diesen Zeiten noch voll und ganz SARS-CoV19. Dieser heimtückische Virus, der schon mehr als zwei Jahre unser aller Leben und den jeweiligen Alltag bestimmt. Jetzt wird es aber Zeit, endlich wieder in ein normales Leben (wenn auch mit dem Virus) zurückzukehren und auch wieder Sachen zu machen, die so nicht durchführbar waren.

Seit 1992 fährt das Juliusspital Seniorenstift mit ca. 20 Bewohnerinnen und Bewohnern für 5 Tage in den Urlaub. Neben einem behindertengerechten Reisebus samt Anhänger hat Einrichtungsleiter Clemens Halbig noch 12 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit im Gepäck. Kurz zusammengefasst: Pflegeheim "to go" - so dass die Versorgung der pflegebedürftigen Heimbewohnerinnen und -bewohner der Pflegegrade 2-5 auch unterwegs, nämlich im "Hotel Zauberberg" in Pfronten, überhaupt kein Problem ist. "Klar, man hat nicht den Komfort von Pflegebetten mit Exit-Sensor und Übermittlung an die Rufanlage - aber ein Babyfon ist für diese Zeit auch vollkommen ausreichend", so Pflegedienstleiter Wolfgang Neubauer.

"Noch im März waren wir hin- und hergerissen, ob die Fahrt überhaupt stattfinden kann, da in den Wochen zuvor immer wieder  Bewohnende und Mitabeitende Corona-positiv waren", berichtet Qualitätsbeauftragter Markus Schultheiß. Letztendlich fiel dann doch der Entschluss die Fahrt durchzuführen und schneller als gedacht konnte auch die 20-köpfige "besondere" Reisegruppe zusammengestellt werden. Ein herzliches Dankeschön auch an deren Betreuende und Bevollmächtigte, die uns das Vertrauen in die Durchführung dieser Fahrt entgegenbringen.

Am Tag der Abfahrt, Montag morgen, wurde von allen Teilnehmenden Sonnenschein bestellt und prompt bekamen wir Kaiserwetter geliefert. Die Anfahrt nach Pfronten verlief ohne nennenswerte Vorkommnisse, so dass passend zur Kaffeezeit ein Zwischenstop in der Pfrontener "Schmetterlingswelt" eingelegt wurde. Mittendrin standen Bewohner und Betreuer - hunderte herumschwirrenden Schmetterlinge sowie Bartagamen, Geckos, Schildkröten und weitere Reptilien konnten bestaunt und teilweise sogar in die Hand genommen oder gestreichelt werden.

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Seit Dienstag unterstützen uns 8 Schülerinnen vom Gymnasium Hohenschwangau, damit bei den Ausflügen an den kommenden Tagen eine 1:1 Betreuung gewährleistet ist. Nach einer Rollstuhleinweisung und den wichtigsten Instruktionen vor dem Hotel startete die Gruppe kurz darauf nach Oy-Mittelberg zum Duftölhersteller "Primavera" zu einem Vortrag und Duftproben. Ein deftiges Picknick am Bus folgte im Anschluß. Der Nachmittag konnte dann nach einer imposanten Gondelfahrt auf den Tegelberg bei 20 Grad, Sonnenschein und Weitblick bis an die Zugspitze verbracht werden.

Aus den angekündigten 25 Grad Lufttemperatur wurden 27 Grad - bei herrlichem Sonnenschein...Schutzcreme dick aufgetragen, ging es dann mit unserem Tagesreiseführer Matthias nach Oberstdorf - Ziel: die Skisprungarena. Dort findet traditionell das Auftaktspringen der Vierschanzentournee statt. Barrierefrei führten uns zwei Aufzüge ganz nach oben auf die Besucherplattform - sort hatten wir direkten Blick auf den "Absprungbacken" und konnten fesstellen, dass da schon viel Mut dazu gehört, von dort herunterzuspringen - mehr als 130 Meter weit. Sehr beeindruckend.

Anschließend ging es nach einem Spaziergang zum Mittagessen. Durst gelöscht und frisch gestärkt nutzten einige die Möglichkeit zu einem Rundgang durch Oberstorf, Besichtigung der Stadtpfarrkirche, andere nutzten die Ruhe im Kurpark für ein Nickerchen.

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Am Donnerstag zog es die Reisegruppe nach Wald zur "Walder Käskuche" - Besichtigung einer Käserei, Brauerei, eines Heumilchbetriebes mit anschließender Verköstigung; weiter ging es am Nachmittag zum Haflinger Hof zur Kutschfahrtexterner Link.

Nach dem Frühstück geht's am Freitag wieder zurück nach Würzburg - mit jeder Menge Eindrücken, neuen Erlebnissen und der Erkenntnis, dass es auch ein Leben nach Corona gibt.
Danke an alle, die sich auf dieses Abenteuer eingelassen haben!

Text und Fotos: Markus Schultheiß, Qualitätsbeauftragter des Juliusspital Seniorenstift Würzburg

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